Nähe und Verständigung ohne Worte

Wenn das Gedächtnis nachlässt und die Erinnerungen schwinden, leidet auch die Kommunikation mit anderen Menschen. Für Nähe und Verständigung auch ohne Worte sorgt ein speziell für Menschen mit dementiellen Symptomen entwickeltes Klangkissen mit dem Namen inmu. Es gibt sanfte Töne und angenehme Vibrationen von sich. „inmu“ steht für „interactive music“.

Zum Einsatz kommt es bei Vivantes aktuell im Haus Louise-Schroeder. „Besonders bei Bewohnerinnen und Bewohnern, denen es schwerfällt zur Ruhe zu kommen, haben wir sehr gute Erfahrungen mit dem inmu gemacht“, berichtet Qualitätsmanagement-Beauftragte Michaela Reichel. Die Handhabung sei einfach und intuitiv, sowohl für pflegende Angehörige als auch für ältere Menschen. Eine leichte Berührung reiche aus, um das inmu zu aktivieren. Es hat eine angenehme runde Form mit einem weichen Äußeren, je nach Modell bestehend aus hypoallergener Bio-Baumwolle, Polyester oder einem Baumwoll- Polyester Mischgewebe, in dem sich modernste Technik versteckt. Die Eingriffstasche ermöglicht auf ganz unkomplizierte Weise es zu halten und zu erkunden.

Aktuelle Studien zum Kissen

Eine aktuelle Studie mit 50 Demenzkranken über einen Zeitraum von vier Wochen zeigte, dass 66 Prozent der Patientinnen und Patienten mit dem inmu eine bessere Lebensqualität erreichten: Ruhe, weniger Konflikte bei der täglichen Pflege, weniger Angstzustände und besserer Schlaf. Eine weitere Studie in einer psychiatrischen Einrichtung hat ergeben, dass eine Verbesserung des Wohlbefindens bei neun von zehn Patienten mit dem inmu eingetreten ist. Michaela Reichel bestätigt das auch für das Haus Louise- Schroeder. Hier kam das Kissen bislang bei Menschen mit Alzheimer, in der Palliativ-Pflege sowie bei sehr ängstlichen Bewohnerinnen und Bewohnernzum Einsatz. „Wir sind sehr angetan von der Wirkung und haben deshalb zwei Kissen angeschafft“, sagt Michaela Reichel. Finanziert wurde der Kauf vom Förderverein des Hauses.

Technik aus Dänemark

Hinter der inmu-Technologie steht das Gründerpaar Anders Hansen und Toni Marquart. Gemeinsam mit ihrem Team, bestehend aus Ingenieuren, Komponisten und der Textildesignerin Emilie Dissing Wiehe treiben sie seit 2017 die Weiterentwicklung des inmu voran. Das Interesse an der Verbesserung der Lebensqualität ergab sich durch die persönlichen familiären Erfahrungen mit dem Krankheitsbild Demenz.